Zsuzsa Bánk: Die hellen Tage

Die hellen Tage behalte ich,
die dunklen gebe ich dem Schicksal zurück.

Das Leben ist das Thema dieses Buches, die großen Fragen, wie werden wir, was wir sind, wie gehen wir um mit den Fährnissen, mit Lügen und Verrat, wie werden wir schuldig und wie vergeben wir… welche Kräfte haben unsere Seelen, uns durch das Leben zu tragen und wie formt sich dies alles aus in dem kleinen Kind, das irgendwann einmal das Licht des Lebens erblickt.

Wollte man Bánks Roman mit einer geometrischen Figur verknüpfen, so käme dafür nur ein Dreieck in Frage, denn das Dreieck, die Beziehung dreier Menschen ist das beherrschende Element des Buches. Seien es nun die drei Kinder und im späteren Verlauf deren Mütter, die sich im Leben begleiten und stützen, so könnten man aus den jeweiligen Familien Dreiecke bilden, die instabil sind, die von Verlust geprägt sind, von Verrat und Lüge. Verrat und Lüge, das ist der Teil, der den Männern zukommt, die derart die Beziehungen zu ihrer Familie bis über die Bruchgrenze hinaus belasten.

Und einen Mittelpunkt hat das Buch und dieser Mittelpunkt ist Aja. Um Aja, deren Name das dritte Wort des Buches ist, kreist alles, um Aja und ihre Mutter Évi. Schon allein dies, die frühe Nennung der Namen der beiden Frauen, zu denen sich alsbald auch der des Mannes und Vaters, Zigi, gesellt, zeigt im Gegensatz dazu, daß die Erzählerin uns ihren eigenen Namen, Seri, erst sehr viel später verrät, wie sie die Wichtung der Personen vornimmt. Der Satz: „Ich kenne Aja, seit ich denken kann„, eröffnet das Buch und die Welt, die es beschreibt und in der sich im Lauf der Geschichte aus den Personen die Dreiecke, im Idealfall natürlich gleichseitige, bilden….

I. Betrachten wir die Personen und ihre Geschichte:

Die Erzählerin der Geschichte ist Seri, die bei ihrer Mutter lebt. Diese leitet nach dem frühen Tod ihres Mannes die Speditionsfirma Bartfink. Zwar setzt sie sich geschäftlich durch und kann das Erbe ihres Mannes antreten, aber den Verlust von Hannes verwindet sie nicht. So hinterließ jener ihr von seiner letzten Reise anch Rom einen Koffer, den sich über zwanzig Jahre lang in ihrem Auto auf dem Vordersitz liegen hatte, bevor sie ihn dann öffnete. Zwiesprache führt sie mit ihm auf dem Friedhof, einen kleinen Klappstuhl hat sie immer dabei und setzt sich zum Grab. Ihrer Tochter Seri nimmt sie das Versprechen ab, am Grab des Vaters nicht zu weinen. In Èvi findet sie dann mit der Zeit eine Frau, derer sie sich annehmen kann.

Die Eltern von Karl werden über den Verlust ihres zweiten Sohnes Ben depressiv. Dieser stieg eines Tages in ein fremdes Auto ein und wurde nicht mehr gesehen. Karl fühlt sich schuldig am Verschwinden, es war schließlich oft sein von kindlicher Eifersucht geprägter Wunsch, Ben, der Bruder, möge doch wieder verschwinden…. die Zeitspanne von 2 Sekunden, die man braucht, eine Tür zu öffnen und einzusteigen, ist von nun an der Rhythmus, in dem sein Leben sich taktet. Diese zwei Sekunden hätten gereicht, Ben zu warnen, ihm zu sagen, ihm zuzurufen: „Nein, steig dort nicht ein!“. Nach dem Verschwinden Bens ziehen die Eltern, die nicht mehr sehen, daß sie noch einen Jungen haben, nach Kirschblüt in verschiedene Wohnungen, Karl hat bei beiden ein Zimmer, zu Hause jedoch fühlt er sich bei Èvi, in ihrem windschiefen Haus.

Und schließlich Ajas Eltern, Èvi und Zigi. Die beiden sind Zirkusleute aus Ungarn, die, als sich 1956 für kurze Zeit der Vorhang hob, die Gelegenheit nutzten, in den Westen zu gehen. Beide arbeiteten auch hier im Zirkus, bevor sie kurz nach der Geburt von Aja Libelles wegen, einer Kollegin, den Zirkus verließen. Ihr Wanderjahr begann, in dem sie im Wald lebten, an Feldrainen schliefen, des tags in den kleinen Städten am Weg das Seil zwischen zwei Pfosten spannten, auf dem Èvi tanzte und Zigi seine Kunststücken vorführte. Aja schlief derweil in einer Hälfte des aufgeklappten Koffers… Ein wenig Geld sammelten sie sich so, es reichte zum Überleben, um alle Woche mal in ein Bad zu gehen sich zu waschen. Doch nachher mussten sie die stinkenden Kleider wieder überziehen…. Im Herbst dann wurden die Nächte länger und dunkler, die alten Kleider schützten nicht mehr gegen Regen und Kälte, noch taten es die Schuhe, die am Fuß zerfielen und mit Bänder zusammengehalten werden mussten. Füchse kamen des nachts an ihr Lager und durchsuchten es.. und doch: bot man ihnen eine Schlafstatt an in einem Gebäude, vermissten sie den freien Himmel über sich. Die Kälte und die Dunkelheit, ihr ganzen weiteres Leben wird Èvi dies verfolgen, der Schnee, das Eis, der Wind…. Nach diesem Jahr will Évi nicht mehr, kann sie nicht mehr. Sie legen den Finger blind auf die Karte und gehen, wohin er sie weist. Dort dann baut Zigi aus Bretten ein Heim für seine Èvi, ein Heim, in das er selbst nicht ziehen wird, er geht weiter auf Reise und kommt nur einmal im Jahr für einige Wochen zu Besuch.. die hellen Tage….

II. Was erzählt uns diese Geschichte von den hellen Tagen?

Sie spielt im Südwesten Deutschland, in Kirchblüt, einem kleinen Städtchen. Der Neckar wird genannt als naher Fluß, auch – später dann – Heidelberg als nahe bei gelegene Stadt, in der die Kinder dann studierten. Aber die Geschichte setzt früher ein, anfangs der 60er Jahre ist es, als sich Seri und Aja kennen lernen und von Stund an unzertrennlich waren. Èvis windschiefes, von Zigi gebautes Haus, eine Hütte eher oder Baracke mit dem Garten drumherum und den Bäumen, nicht im Ort, sondern nahe am Ort gelegen, in der Natur, bei den Feldern und dem Wald, wird ihr liebster Ort. Dort verbringen sie ihre Zeit, spielen zusammen oder sitzen auch nur da, im Gras, auf den Bäumen… Karl gesellt sich zu ihnen und damit ist das sich selbst genügende Dreieck der Kinder komplett, das die nächsten Jahre, Jahrzehnte die Grundstruktur ihres Lebens sein wird.

Über die Kinder kommen sich auch die Mütter näher, die ein ähnliches Schicksal verbindet: der Verlust. Der Männer durch das frühe Sterben bzw. die vielen Monate Abwesenheit und der des Kindes Ben… und auch die Mütter wird Èvis Haus zum ruhenden Pol, zum Fluchtpunkt. Im Lauf der Zeit bildet ein sich feines, aber immer stärker werdendes Band aus zwischen den Frauen, ein Bund entsteht zwischen ihnen, der sich gegenseitig stützt und begleitet, in dem der jeweils andere sich so akzeptiert fühlt, wie er ist und wie ihm ist. Hier ist der Ort, an dem Ellen, Bens und Karls Mutter, ihr dunklen Stunden ausleben, mit den Murmeln von Ben spielen, in der Erinnerung abtauchen kann. Und Maria, die Mutter von Seri, findet eine Aufgabe darin, etwas für Évi zu tun und Évi entdeckt durch diese Hilfe, daß es ausserhalb ihrer Hütte ein anderes Leben gibt, ein Leben, an dem auch sie teilnehmen kann, das auch für sie da ist. Sie lernt und bekommt Arbeit, mit der sie ihr eigenes Geld verdient, sie, die Frau aus Ungarn, verwebt sich immer fester in den Ort Kirchblüt.

Bánk erzählt uns die Geschichten dieser Menschen, die Schicksalsschläge, die sie zu verkraften haben, das Leiden, dem sie ausgesetzt sind und letztlich auch die Art und Weise, wie sie diesem entgegentreten und an ihm stark werden. Das dauert zum Teil Jahre, weil z.B. Maria erst genügend Kraft sammeln muss, um sich gegen die Trauer, den Verlust zu erheben, um die Entschluss zu fassen, sich zu lösen, selbstbestimmt zu werden und sich nicht vom längst vergangenen, das in der Seele noch so gegenwärtig ist, beherrschen zu lassen.

Bánk schildert vor allem auch eine Kindheit … Kindheit, dieses – wie sie sagt – Mysterium, welches den Grundstein legt für das weitere Leben und die dabei so dunkel, schicksalhaft und undurchdringbar ist, die Kindheit, auf die die Kinder selbst keinen Einfluss haben, rechtelos sind sie, fremdbestimmt und abhängig.[1] Was machen Kinder, wie vertreiben sie sich die Zeit, wie spielen sie, was sehen sie und vor allem, was sehen sie in den Dingen, was bedeuten sie für sie, für was stehen sie? Kinder leben noch in der Wahrnehmung dessen, was ihre Welt ist und deswegen ist diese viel reicher als unsere, die wir nur wissen, was unsere Welt ist und die wir uns damit abschotten gegen neue Eindrücke, die wir nicht mehr wahrnehmen wollen, nicht mehr zulassen. Der Roman ist die Suche der Autorin nach dem Moment, an dem die reiche Welt, in der Kinder leben in die um so viel ärmere Welt der Erwachsenen übergeht. Welches ist der Tag, an dem die Kindheit endet, an dem das eine das andere ablöst, an welchem Tag wird zum letzten Mal das Ritual, das man als Kind hatte so wie Seri, Aja und Karl, die zum Abschied am Abend ein Rad schlugen, vollzogen, an welchem Tag zum ersten Mal nicht mehr?

Zusammen mit Bánk nehmen wir teil am Leben ihrer Figuren, über Jahrzehnte hinweg. Sehr intensiv und ausführlich die Periode der Kindheit von Aja, Seri und Karl, danach in größeren Schritten die Zeit bis die drei schließlich im Beruf stehen. Und immer sind es diese oben genannten Dreiecke aus Personen, denen die Autorin diese besondere Stabilität zuschreibt, die in der Lage sind, auch Verwerfungen aufzufangen, sich dabei zu verbiegen, die Form zu verlieren, gedehnt zu werden vllt sogar bis zur Belastungsgrenze, die aber letztendlich stark genug sind, alles auszuhalten und zu verzeihen.

Die Figuren zeigen auf den ganzen 560 Seiten des Romans ein sehr große Selbstgenügsamkeit: es treten praktisch keine weiteren Personen in Erscheinung. Libelle, die Artistin aus dem Zirkus ist eine Ausnahme. Ihr kommt am Ende des Romans noch eine tragende, entscheidende Rolle zu, auch wenn diese nicht viel Raum einnimmt und die Person, die sich hinter diesem Namen verbirgt, im Unklaren bleibt. Natürlich, in Marias Firma arbeiten noch Fahrer, in Kirchblüt leben die Kunden von Èvi, aber alle bleiben ohne Gesicht, ohne Namen und Eigenschaften. In diesem als Erinnerung formulierten Werk gibt es neben den Kindern nur die Eltern von Aja, die von Karl sowie Maria und die Erzählerin selbst. Und auch die uns geschilderte Welt der Kinder ist seltsam abgekoppelt von der Aussenwelt. Nie werden Schulkameraden erwähnt, es gibt keine erste Liebe, auch keine zweite, kein Jugendfreund oder ersten Kuss, als quasie Asexuelle begleiten wir die Figuren Bánks durch ihre Geschichte. Zumindest ist nichts, was vllt doch geschehen sein mag, der Erzählerin so wichtig, als daß sie es uns mitteilen will. Selbst eine leise angedeutete Beziehung zwischen zwei Menschen (hier ist vllt die Stelle, einmal Jakob zu erwähnen, der für Ellen wichtig wird) bleibt so im vagen hängen, daß man sich über die Art kein Bild machen kann. Da war nichts mit Aja… sagt Karl an einer Stelle, und niemand weiß, was da nicht war…..

Diese Selbstbezogenheit der Figuren führt auch zu den meiner Meinung nach zum Teil überzogenenen Reaktionen der Figuren. Als Karl z.B seinen beiden Freundinnen nach vielen, vielen Jahren eine (zugegeben schlimme) Jugendsünde beichtet, zerbricht fast die Beziehung der drei daran. Es ist kein offener Streit, keine Aussprache, kein Schreien – aber auch kein Verzeihen. Ein Weggehen ist die Reaktion, einen möglichen Bruch riskierend, erst spät kann man mit dem Geständnis, das keiner hören wollte, leben. Ob es auch verziehen wird, bleibt im Dunkeln. Vorausgesetzt, Bánk läßt ihre Erzählerin alles erzählen, was wichtig war für Kindheit ihrer Figuren, haben diese einfach nie einen äußeren Massstab für das eigene Verhalten kennengelernt, nie gelernt, wie andere Menschen mit Enttäuschungen umgehen und dies so oder auch anders für sich angenommen….

III. Was der Roman auch ist…..

Der Roman ist auch ein Buch über den Verlust, über den Umgang mit Verlusten: sprich über das Trauern, das Zusammenbrechen von inneren Welten, das Bluten von Seelen, das Versinken von Seelen in der Dunkelheit. Es ist ein Buch über den Umgang mit dem Schmerz, die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, die Angst vor dem Zeitpunkt, an dem die hellen Tage wieder enden und die dunklen wieder beginnen. „Angst essen Seele auf“, die Angst vor immer wieder kehrenden Abreise von Zigi frisst die Seele Évis auf, beschert ihr Unruhe und Unrast, zwingt sie zur stetigen Achtsamkeit auf die Zeichen, die ihr sagen, daß es wieder soweit ist. …. Karl und seine Eltern sind erst nach Jahrzehnten bereit, die Wirklichkeit des Todes von Ben zu akzeptieren, sie können (konnten) dies im wahrsten Sinn des Wortes über all die Jahre nicht „begreifen“. Maria verliert ihren Mann in jungen Jahren, geschäftlich überwindet sie dies, privat…. und sie verliert ihn nach Jahrzehnten dann noch einmal, auf andere, genauso schmerzahafte Weise, nur daß sie diesmal besser damit umgehen kann. Auch Aja hat Verluste, sie verliert eines Tages die Sicherheit und die Geborgenheit ihrer Kindheit, ihrer Erinnerungen, während Seri vor allem den Verlust von Aja (und Karl) fürchtet, dem Dreieck, in dem sie sich so geborgen fühlt, das ihr soviel Sicherheit bietet. Den Vater, ihn beweint sie erst spät, Aja muss sie auffordern, das Gebot der Mutter zu übertreten.

Am Ende der Geschichte haben Aja, Karl und Seri die Kindheit hinter sich gelassen, sie sind angekommen, auch in der Welt der Erwachsenen. Sie arbeiten, scheinen zufrieden damit zu sein, sie haben ihren Frieden gemacht auch mit den dunklen Tagen, durch die sie hindurch mussten….

Facit: ein Roman, der mit dem ersten Satz, mit dem ersten Absatz anfängt, die Seele zu streicheln und einzufangen, sie auf einen Weg mitzunehmen, der die Geschichte des Erwachsenwerdens und des Erwachsenseins erzählt. Mit anderen Worten: (trotz einiger Fragen) ein wunderschönes Buch.

Links und Anmerkungen:

[1] Interview der Autorin mit Jürgen Hosemann, Begleitheft zum Lesexemplar

Material aus youtube:

zum Trailer
aus einer Lesung der Autorin
ein Interview mit der Autorin

eine ganz persönliche Anmerkung:

als ich die Geschichte von Karl und Ben las fiel mir etwas ein, an das ich Jahrzehnte nicht mehr gedacht habe.. ich war Schüler, 12 oder 13 muss ich gewesen sein, als ich auf meinem Schulweg aus einem neben mir haltenden Auto angesprochen wurde, ob er, der Fahrer, mich nicht in die Schule bringen solle, da bräuchte ich doch den langen Weg nicht zu laufen. Ob es die Überraschung, Übertölpelung war, die Aussicht aufs Gefahrenwerden – ich weiß es nicht, jedenfalls bin ich eingestiegen. Ich weiß noch, wie er mich anschaute, was für ein schöner Junge ich doch sei und ob ich wirklich in die Schule wolle… es ist nichts passiert, nichts schwerwiegendes jedenfalls, er hat mich an der Schule aussteigen lassen und ich.. ich weiß nicht mehr, ich habe wohl nie jemandem etwas davon erzählt, es selbst irgendwo tief in mir vergraben. Jetzt, bei Ben, kam es wieder hoch. Wieviel Glück habe ich damals gehabt, was hätte alles passieren können.. und der nächste Junge, den der Mann angesprochen haben mag, wie ist es dem ergangen?

Zsuzsa Bánk
Die hellen Tage
Fischer, Frankfurt, 540 S. 2011

11 Kommentare zu „Zsuzsa Bánk: Die hellen Tage

  1. Glückwunsch zu dieser ausserordentlich gelungenen und geistvollen Rezension! Man spürt mit wieviel Herz Du das Buch beschreibst. Sehr ausführlich und in die Tiefe dringend, nicht bloss die Oberfläche nacherzählend. Und ich mag es, dass Du „Facit“ anstatt „Fazit“ schreibst. ;)

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    1. oh, dieses lob freut mich sehr… ;-), hab dank dafür! leider hat keiner von uns ein elefantengedächtnis und die bücher entschwinden im lauf der monate, verdrängt auch von neuem lesestoff…. so sind diese notizen von mir auch eine gedächtnisstütze…. ach ja, die zeit der fazite (dieser plural geht wohl nur in der „z“-form ist in meinem blog ja auch vorbei…. ;-)

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  2. Ich habe beim Stöbern in meinen Büchern auch noch „Heiße Tage“ von ihr gefunden. Ich kann mich erinnern, dass wir das Buch in einem Seminar gelesen haben und ich auch sehr überrascht über die schöne Sprache war und dass es mir sehr gut gefallen hat. Also noch ein Tipp!

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  3. Lieber flattersatz,
    ich habe nun schon verschiedene Rezensionen (sowohl in der Feuilletonszene als auch in unserer netten Bloggergemeinschaft) zu diesem Buch gelesen und in jeder von ihnen – auch und ganz besonders in deiner – meine ich die außergewöhnliche Magie zu spüren, die von dem Roman auszugehen scheint. Ich weiß nicht, ob sie von der Schönheit und zugleich Traurigkeit der Geschichte herrührt oder von Bánks Sprache, die überall in höchsten Tönen gelobt wird. Jedesfalls wirkt sie sehr anziehend.
    Bánk steht bereits auf meiner Wunschliste, aber ich denke, ich werde chronologisch vorgehen und mir zuerst den Schwimmer gönnen, laut einiger Stimmen soll er noch überzeugender sein…
    Hab Dank für die schöne Buchvorstellung.
    Lieben Gruß aus Mailand,
    Caterina

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    1. ja, liebe caterina, das stimmt. bank hat eine sehr bemerkenswerte sprache, sie tastet sich abwägend an das heran, was sie sagen will, vorsichtig, auch mal wieder zurückweichend und einen neuen versuch startend… das reizvolle, faszinierende daran ist, daß man als leser fühlt, was sie sagen will, selbst wenn das gedachte/geschriebene wort nur – notwendigerweise nur – eine annäherung ist…

      ich werden den schwimmer sicherlich auch noch lesen, ich bin sehr gespannt!

      vielen dank für deinen lieben kommentar und viele grüße ins hoffentlich wettermäßg beglücktere mailand!

      fs

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  4. Lieber Flattersatz,

    ich bin über eine Empfehlung der Bibliophilin auf deinen Blog gestoßen und muss sagen, dass ich jetzt schon über eine halbe Stunde lang geschmökert habe. Werde dich auch gleich in meine – noch ziemlich überschaubare – Blogroll aufnehmen.
    Ich schleiche seit Wochen um das Buch herum, sobald ich in einer Buchhandlung bin. Habe vor drei, vier Jahren „Der Schwimmer“ von Zsuzsa Bank gelesen, auch eine Geschichte, die von der Kindheit erzählt und war von ihrer Sprache sehr beeindruckt.
    Nach deiner Rezension denke ich, werde ich das nächste mal nicht mehr schleichen, sondern einfach mitnehmen.
    Vielen Dank für die wunderschöne Besprechung!

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    1. liebe andrea, herzlichen dank für deinen kommentar! ja, ich kann dich mit gutem gewissen ermuntern, „Die hellen Tage“ mitzunehmen, es ist keine wirklich einfache, aber eine sehr lohnende lektüre. im übrigen ergänzen wir uns, ich werde mir sicherlich demnächst den „.. Schwimmer“ noch besorgen……
      liebe grüße
      fs

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  5. Verehrter Flattersatz,

    es gibt Bücher, von denen kann ich nie genug bekommen. Ich freue mich dann immer sehr, wenn ich sie wiedersehe. „Die hellen Tage“ ist so eins.

    Mir hat diese eigene Welt der Personen, deren Selbstbezogenheit sehr gefallen. Ich mochte den eigenen Kosmos, in dem sie sich alle bewegt haben. Genau der wird es wohl auch gewesen sein, der mich so berührt hat. Irgendwie war ich so den Menschen ganz nah und sah nur sie. Ist vielleicht nicht immer gut, aber mE passte es genau hier her.

    Besonders schön finde ich, dass dich das Buch ebenso erwärmt hat wie mich und viele andere, die die „Die hellen Tage“ gelesen haben.

    Erschrocken und geradezu erschütternd las sich dein Abspann. Ich denke, du hattest da einen Schutzengel an deiner Seite.

    Danke für diese wunderbare Rezension! Wenn ich das Buch nicht schon gelesen hätte, würde ich es jetzt tun.

    Herzlichst,

    Klappentexterin

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    1. hochgeschätzte klappentexterin,

      ich danke dir sehr für deinen besuch und deinen kommentar. ja, mir hat das buch sehr gut gefallen, ich habe es heute auch meiner buchhändlerin empfohlen, sie suchte noch nach einem etwas anspruchsvolleren roman als geschenk für einen bekannten……

      dieser abgeschlossenen kosmos der menschen in den hellen tagen ist faszinierend, aber ich halte ihn für gefährlich, weil man die massstäbe verliert. man kann das eigene verhalten nicht mehr an dem orientieren, was üblich (sprich: normal ist) und reagiert über. im buch ist das ja auch beschrieben worden. wenn ich nur mit so wenig menschen kontakt habe, dann erhalten enttäuschungen etc ein so überhöhtes gewicht und das verstehen, verzeihen fällt so schwer…

      ja, mein schutzengel.. ich habe zwei, drei bilder wieder ganz klar vor meinem auge, aber das „es war“ mischt sich doch starkt mit dem „es könnte so gewesen sein“…. und was hätte passieren können, ich will es mir nicht ausdenken.

      sei auch du herzlichst gegrüßt unter deinem turm!
      flattersatz

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