Rocko Schamoni: Sternstunden der Bedeutungslosigkeit

schamoni

Ok. Ich habe es auf S. 75 aufgegeben. Warum soll ich meine Zeit damit verplempern, Sternstunden der Bedeutungslosigkeit zu lesen (dabei ist der Titel noch mit das Witzigste am Buch, auch wenn die Anleihe bei Stefan Zweig angesichts der Bedeutungslosigkeit des Buchs und seines Inhalts mehr wie anmaßend erscheint…), liegen doch noch so viele andere Bücher in meiner KuB, die mir mehr bringen. Also: wech damit, auch wenn ich Bücher ungern nicht zu Ende lese…

Vorher noch kurz zum Inhalt: Michael Sonntag ist ein abgebrochener Kunststudent, der sich vorwiegend im Selbstmitleid suhlt, in einer selbstgewählten Warteschleife um das Leben kreist, seinen A*sch nicht hochkriegt und lieber in St. Pauli versumpft, um dann die nächsten Tage seinen Kater auszukurieren. Dazwischen selbstgestrickte pseudophilosophische Exkursionen über die eigene und die der anderen.. was denn eigentlich? .. ach ja: Bedeutungslosigkeit. Wie konnt ich´s nur vergessen…

Gut, das soll zum Inhalt reichen, ist vielleicht schon zuviel. Andererseits, der Ehre halber, bei amazon finden sich auch ne Menge Besprechungen, die sich für das Werk begeistern. So unterschiedlich ist die Welt.

Ach ja, das er es bei den Frauen auch nicht so bringt… versteht sich von selbst. Oder?

Rocko Schamoni
Sternstunden der Bedeutungslosigkeit
Rowohlt Tb., 2008, 249 S.
ISBN-10: 3499247267
ISBN-13: 978-3499247262

3 Kommentare zu „Rocko Schamoni: Sternstunden der Bedeutungslosigkeit

  1. komisch … eines meiner lieblingsbücher. weniger der handlung wegen. schamonis fähigkeit, flüchtige innere zustände in handfestes prosa von poetischer kraft umzuwandeln – das fasziniert!

    und wieder einmal bewiesen: geschmäcker sind eben verschieden …

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  2. Lieber flattersatz!
    Wie du selbst bemerkst, ist Geschmack bekanntlich verschieden…
    Ich finde es aber merkwürdig dem Roman Qualität abzusprechen, nur weil die Hauptfigur „seinen Arsch
    nicht hochkriegt“. Es gibt viel sogenannte Weltliteratur, in der es genauso ist:
    „Oblomov“von Goncharov
    „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“ von Dostojewski
    „Der Mann mit Ledertasche“ von Bukowski zum Beispiel…
    Eine Figur, die sich nicht verändert, sondern lediglich anderen Umständen ausgesetzt ist, ist ein fruchtbares Motiv, meiner bescheidenen Meinung nach.

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    1. Erst einmal danke für deinen Kommentar!

      … ob ich ihm Qualität abspreche (also ein mehr objektives Kriterium).. ich weiß nicht, ich habe meine Besprechung doch absichtlich sehr in Richtung persönlicher Meinung gehalten… aber du hast recht, das Buch, an das ich mich jetzt nach einem Jahr fast nicht mehr erinnere, hat mir nicht gefallen. That´s right.

      Wenn du es mit der von dir angeführten Weltliteratur vergleichst (kühn.. meiner Ansicht nach).. ich muss zugeben, ich kenne von den Titel, die du anführst, nur den Bukowski. Der hat was, obwohl ich ihn auch nicht als Weltliteratur bezeichnen würde. Aber auch da ließ sich trefflich streiten, was ist Weltliteratur, was ist Literatur und was ist einfach nur bedrucktes Papier….

      lg
      fs

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