Nicola H. Cosentino: Hummerjahre

Der Hummer, egal, ob amerikanischer oder europäischer Provinienz, ist ein Meeresbewohner, dem es oft zu eng wird in seiner Schale, der diese dann abwirft und sich eine neue zulegt: er häutet sich, bis ihm auch das neue Kleid nicht mehr passt und das Procedere wieder von vorn anfängt. In seiner Kindheit passiert ihm dies häufig, … Weiterlesen Nicola H. Cosentino: Hummerjahre

Milena Agus: Die Frau im Mond

Es ist ein schmales Büchlein der sardischen Autorin, die ich kürzlich hier mit ihrer Geschichten von den Flügeln ihres Vaters vorgestellt habe (https://radiergummi.wordpress.com/2019/03/17/milena-agus-die-fluegel-meines-vaters/). Der Roman über Die Frau im Mond ist ebenfalls eine Geschichte, die auf Sardinien spielt, die Geschichte einer lebenslangen Suche nach der Liebe, nach Erfüllung, nach dem Glück, leben zu dürfen... Als … Weiterlesen Milena Agus: Die Frau im Mond

Milena Agus: Die Flügel meines Vaters

Der Roman der sardischen Autorin beginnt mit einer genauen Positionsangabe, die uns in den Süden der Insel, an dessen Ostküste führt (https://goo.gl/maps/yrS8Y76NRfk). Die in der Bildmitte zu sehende längliche Insel spielt eine kleine Rolle im Roman, der Hauptschauplatz der Handlung liegt dieser Insel namens Serpentara gegenüber. Es ist eine unwirtliche Gegend, von Macchia überwuchert, von … Weiterlesen Milena Agus: Die Flügel meines Vaters

Elena Ferrante: Die Geschichte des verlorenen Kindes

Der Suhrkamp-Verlag hat mit der "Neapolitanischen Saga" der italienischen Autorin Elena Ferrante einen echten Treffer gelandet. Von der Kritik praktisch durchgängig hochgelobt, vom Rätsel über die Identität der Autorin, die unter einem Pseudonym geschrieben hat, zusätzlich befeuert und durch die Tatsache, daß Erzählerin und Autorin offensichtliche Gemeinsamkeiten aufweisen wie den gemeinsamen Vornamen und die schriftstellerische … Weiterlesen Elena Ferrante: Die Geschichte des verlorenen Kindes

Elena Ferrante: Die Geschichte der getrennten Wege

Der dritte Band der Tetralogie einer neapolitanische Saga der unter einem Pseudonym publizierenden italienischen Autorin Elena Ferrante über die beiden Freundinnen Lenù und Lila ist gegenüber der ursprünglichen Ankündigung zwar etwas verzögert, aber jetzt endlich erschienen. Da die einzelnen Bände eine fortlaufende Geschichte erzählen, ist es sinnvoll, sich noch einmal auf das bisher geschilderte Schicksal der beiden … Weiterlesen Elena Ferrante: Die Geschichte der getrennten Wege

Luca D’Andrea: Der Tod so kalt

Der Tod so kalt ist ein Krimi, ein Thriller. Nun bin ich nicht der typische Krimifreund, deswegen muss es schon einen Grund haben, daß ich mir diesen Roman vor die Nase geklemmt habe. Bletterbachschlucht heißt dieser Grund, denn dort spielt der Roman bzw. es geht um Ereignisse, eine Katastophe, die dort einst stattfand. Die Bletterbachschlucht … Weiterlesen Luca D’Andrea: Der Tod so kalt

Elena Ferrante: Die Geschichte eines neuen Namens

Elena Ferrantes Auftaktroman zu ihrer vierbändigen 'Neapolitanischen Saga' hat letztes Jahr, so kann man wohl sagen, große Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Er war ein kommerzieller Erfolg, wurde auch von den meisten Kritikern hochgelobt. Andererseits kam es auch zu dem - für mich - typischen deutschen Reflex, daß nämlich, was erfolgreich ist, nicht gut sein kann, … Weiterlesen Elena Ferrante: Die Geschichte eines neuen Namens

Elena Ferrante: Meine geniale Freundin

Dieser Beitrag ist auch als podcast im literaturRADIObayern  anzuhören. Die italienische Autorin Elena Ferrante ist eine Geheimnisvolle, man weiß nicht, wer sich hinter diesem Namen verbirgt [1]. Zwar gibt es plausible Spekulationen - die NZZ [5] hat darüber berichtet, aber auch der Spiegel [3] -  die aber nicht bestätigt sind. Im Ausland ist das Werk Ferrantes, auch … Weiterlesen Elena Ferrante: Meine geniale Freundin

Alberto Moravia: Römische Erzählungen

Alberto Moravias Römische Erzählungen sind nicht neu, die italienische Originalausgabe stammt aus dem Jahr 1954. Das Buch enthält - sofern ich mich nicht verzählt habe - 60 Geschichten aus dem Rom der Nachkriegszeit. Es sind Geschichten der Menschen, die "unten" sind, die arbeitslos sind, die in Hütten hausen oder gar in Höhlen, die sich als … Weiterlesen Alberto Moravia: Römische Erzählungen

Alessandro Manzoni: Die Verlobten (Das 2. Buch)

Zusammenfassung beider Bücher Die Geschichte spielt am Südhang der Alpen, im wesentlichen im Herzogtum Mailand der Jahre 1628 bis 1630. Zwei junge Menschen, Lucia und Renzo, in einem kleinen Dorf wollen heiraten, der Hochzeitstermin steht für den nächsten Tag fest. Doch aus einer momentanen Laune heraus ist der örtliche Feudalherr Don Rodrigo, der die Braut … Weiterlesen Alessandro Manzoni: Die Verlobten (Das 2. Buch)

Alessandro Manzoni: Die Verlobten (Das 1. Buch)

Diese Buchvorstellung wird sich etwas von dem, was ich sonst hier auf dem Blog mache, unterscheiden. Manzonis Die Verlobten wurde - wir machen das reihum in der Gruppe, jeder hat dann das Recht, ein Buch auf die Tagesordnung zu setzen - als Lesestoff für meinen Lesekreis vorgeschlagen. Nun ist der Roman recht umfangreich, selbst wenn … Weiterlesen Alessandro Manzoni: Die Verlobten (Das 1. Buch)

Michela Murgia: Murmelbrüder

Michaela Murgia, die mich im vorletzten Jahr mit ihrem einfühlsamen Roman von der Accabadora [1] so begeistert hatte (ein Urteil, das mein Lesekreis neulich teilte), legt hier eine weitere, kleine Erzählung aus ihrer Heimat Sardinien vor. Die Geschichte führt uns zurück in die Mitte der achtziger Jahre nach Cabras [3], an die Westküste der Insel, … Weiterlesen Michela Murgia: Murmelbrüder

Valentina D’Urbano: Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung

Ein Zufallsfund in meiner Buchhandlung, das Cover sah so schön melancholisch aus und - das kann ich jetzt schon verraten - es trog nicht... die Autorin, Valentina D'Urbano, hat mit diesem Roman, dessen Veröffentlichung in Italien der Preis eines Literaturwettbewerbs war, ein fulminantes Stück realitätsnaher Literatur vorgelegt. Von der Autorin [1] ist im Web wenig … Weiterlesen Valentina D’Urbano: Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung

Michela Murgia: Accabadora

Sardinien in den 50er Jahren. Die kleine Maria, vierte Tochter der verwitwten Anna Teresa Listru, ist ein Nachkömmling, unerwünscht, übersehen, ein Nichts in der Welt. Die kinderlose, nicht unvermögende und  alleinstehende Schneiderin des Ortes, Bonaria Urrai, sieht sie im kleinen Lädchen und schließt das Mädchen in ihr Herz. Ein paar Tage später macht sie der … Weiterlesen Michela Murgia: Accabadora