Dieser Krimi enthält viel, die Suche nach einem Mörder und Brandstifter, die Darstellung des Liebeslebens von Per Arvidsson (ein Polizist, aus dessen Sicht der Krimi erzählt wird), dessen Beziehungen aber von Tragik und Unglück bestimmt sind und nicht zuletzt eine verschlungene und unglückliche Familiengeschichte, die auf das engste mit der Kriminalhandlung verwoben ist.
Anfänglich war ich etwas enttäuscht, denn aus dem Klappentext und dem ersten Kapitel, in dem ein kleines Mädchen ein zutiefst traurige Erlebnis erzählt, ergibt sich schon nach wenigen Seiten ein starker Hinweis auf den Täter, der im weiteren Verlauf der Handlung gesucht wird. Trotzdem gelingt es Jansson, die Handlung spannend zu gestalten, ja, sogar die Frage nach dem Täter wieder ein wenig offen zu gestalten. So hat sich das Buch, nachdem ich mich erst einmal eingelesen hatte, durchweg sehr schnell und spannend gelesen.
Worum geht es in der Geschichte?
In Övebro gibt es eine Reihe von Bränden bzw. Toten, die verbrannt aufgefunden werden. Allen Ereignissen ist gemeinsam, daß Tarot-Karten am Tatort aufgefunden werden. Mit der Aufklärung des Falles ist u.a. Per Arvidsson befasst, der erst vor kurzem hierher versetzt worden ist, weil er einer unglücklichen Liebe zu einer verheirateten Kollegin ausweichen wollte.
Seine schwer kranken Eltern gestehen ihm zu dieser Zeit, daß sie ihn seinerzeit adoptiert haben und Kontakt haben zu seiner Schwester in Övebro, woraufhin er sich in diese Stadt versetzen läßt. Er versteht sich gut mit seiner Schwester, lernt durch Zufall eine junge Frau, Felicia, die als Ärztin im Krankenhaus arbeitet kennen und lieben und alles könnte so schön sein, wenn nicht…. Felicia offensichtlich ein dunkles Geheimnis hätte, das sie ihm aber nicht anvertrauen will und kann.
Vom Täter weiterhin keine Spur, bzw, Spuren, die in die Irre führen, bis dann mehr oder weniger durch Zufall das Geheimnis der Tarot-Karten gelöst werden kann, die einen direkten Hinweis auf den Mörder geben, der im letzten Moment, bevor er ein neues Opfer verbrennen kann, gefasst wird.
Natürlich ist die Handlung komplexer, ich will ja auch nicht zuviel verraten. Einen Großteil des Buches nimmt das Gefühlsleben von Per Arvidsson ein, erst gegen Ende gewinnt die Krimihandlung wieder Oberhand. Wie bei skandinavischen Büchern üblich ist das gesamte Buch mit einem milden Depri-Dressing in leicht düsteren Farben gehalten (der Klappentext tituliert das als „…psychologisch überzeugend…“), jeder der auftretenden Charaktere ist in dieser oder einer anderen Art und Weise leicht „gestört“. Na ja, so sind die Schweden dann wohl halt… Es hält sich aber, gemessen an anderen Krimis, im Rahmen und das Buch jetzt vielleicht nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss, hat mir aber doch ganz gut gefallen.
Facit: Gute Unterhaltung, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Anna Jansson
Schwarze Schmetterlinge
Piper, August 2008, 300 S.
ISBN-10: 3492252141
ISBN-13: 978-3492252140